Landhausdielen schwimmend verlegen
Bereits seit Jahrhunderten schafft das Naturprodukt Holz ein ganz besonderes, charakterstarkes Ambiente in Wohnräumen. Haben Sie eine passende Landhausdiele ausgewählt, möchten Sie sie also im nächsten Schritt auch selbst verlegen? Kein Problem. Mit etwas handwerklichem Können, sollte dies mit unserer detaillierten Anleitung zu schaffen sein. Bevor es aber losgeht, müssen einige Dinge beachtet werden. Natürlich sollte Ihre Landhausdiele für die schwimmende Verlegung geeignet sein. Dies ist in aller Regel bei einem 3-Schicht Aufbau der Fall. 2-Schicht Parkett hingegen wird vollflächig verklebt. In Räumen mit einer Fußbodenheizung empfehlen wir aufgrund der besseren Wärmeübertragung immer das vollflächige Verkleben.
Inhaltsverzeichnis:
- Die unterschiedlichen Arten der Verlegung
- Vorteile Landhausdielen schwimmend verlegen
- Nachteile Landhausdielen schwimmend verlegen
- Vorbereitung
4.1 Welche Unterlage benötigen Sie?
4.2 Werkzeuge & Material - Schritt für Schritt Anleitung Landhausdielen schwimmend verlegen
5.1 Die erste parkettreihe schwimmend verlegen
5.2 Folgende Parkettreihen
5.3 Verlegung um Türrahmen & Heizkörper
5.4 Montage der Sockelleisten - Pflege: So haben Sie lange Freude an Ihren Landhausdielen
1. Die unterschiedlichen Arten der Verlegung
Bei der Verlegung stehen zwei Möglichkeiten zur Wahl. Grundsätzlich können Landhausdielen
- schwimmend verlegt oder
- vollflächig verklebt werden
Für Sie als Heimwerker und Laie bietet sich das schwimmende Verlegen an, da sie mit ein wenig Geschick auch ohne die Hilfe eines Profis auskommen. Die Dielen haben, im Gegensatz zum verklebten Verfahren, keine feste Verbindung mit dem Untergrund, sondern werden in Nut und Feder mit wasserfestem Leim durchgehend verklebt oder formschlüssig durch eine Klickverbindung verbunden.
2. Vorteile von Landhausdielen schwimmend verlegen
- Schnelles und sauberes Arbeiten.
- Der Boden ist sofort nach dem Verlegen begehbar.
- Kostengünstig und zeitsparend, da weder Kleber noch ein Profi nötig sind.
- Verlegte Dielen können zerstörungsfrei demontiert und auch wieder neu montiert werden.
3. Nachteile Landhausdielen schwimmend verlegen
- Der verbleibende Hohlraum zwischen Parkettboden und Untergrund sorgt für einen lauteren Trittschall.
- Der Hohlraum verhindert die Wärmeübertragung in den Raum. Daher empfehlen wir bei einer Fußbodenheizung immer das vollflächige Verkleben.
- Das Arbeiten des Holzes ist bei schwimmender Verlegung größer als beim vollflächigen Verkleben. Kontinuierliches Arbeiten kann die Klickverbindung beschädigen.
4. Vorbereitung
Zuerst einmal müssen sich die Landhausdielen an das herrschende Raumklima gewöhnen. Dafür sorgt die Akklimatisierung. Am besten Sie lagern die noch ungeöffneten Pakete dafür zwei Tage in dem Raum, in dem Sie die Dielen später auch verlegen möchten. Die ideale Raumtemperatur liegt dabei zwischen 18°C und 22°C und sollte vor allem im Winter beachtet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt für eine erfolgreiche Verlegung: Ein optimal vorbereiteter Untergrund. Er muss eben, trocken und tragfähig sein. Da schon kleine Verschmutzungen das Ergebnis der Verlegung negativ beeinflussen können, sollten Sie den Boden auch einmal gründlich absaugen, bevor Sie mit der Verlegung beginnen.
4.1 Welche Unterlage benötigen Sie?
Bei einer schwimmenden Verlegung ist eine Trittschalldämmung unverzichtbar. Ohne sie kann beim Gehen ein klapperndes Geräusch entstehen, da die Landhausdielen nicht fest mit dem Untergrund verbunden sind. Die Trittschalldämmung gleicht außerdem Unebenheiten im Untergrund aus und schützt vor aufsteigender Kälte. Eine PE-Folie als Dampfbremse sollte zum Einsatz kommen, wenn Sie die Landhausdielen auf Estrich oder einem anderen mineralischen Untergrund verlegen wollen. Sie wird in überlappenden Bahnen und mit 2 Zentimetern Mindestabstand zu den Wänden im gesamten Raum ausgelegt. Als Helfer bietet sich dabei doppelseitiges Klebeband an.
4.2 Passende Werkzeuge im Überblick
- Stichsäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Akkuschrauber
- Hammer
- Wasserwage
- Distanzkeile
- Richtschnur
- Zugeisen
- Schlagholz
- Doppelseitiges Klebeband
Material
- Landhausdielen
- PE-Folie und Trittschalldämmung
- Holzleim
- Sockelleisten
Bevor Sie nun beginnen, sollten Sie den Raum vermessen. So verhindern Sie eine ungewollt große Verschnittmenge. Nach unserer Erfahrung sollten Sie sich an einem Verschnitt von ca. 10 % orientieren. Durch das Ausmessen ermitteln Sie außerdem eine günstigste Verlegeeinteilung. Die Verlegerichtung ist jedoch Geschmackssache. Manch ein Bauherr orientiert sich an der Längsrichtung des Raumes und hat dabei evtl. weniger Verschnitt, andere wiederum orientieren sich am Lichteinfall oder verlegen aus Designgründen grundsätzlich quer zum längsten Raummaß.
5. Schritt für Schritt Anleitung Landhausdielen schwimmend verlegen
5.1 Die erste Parkettreihe schwimmend verlegen
Beginnen Sie die Verlegung mit den ersten drei Reihen. Fügen Sie durch Klicken die Kopf- bzw. Stirnseiten der Dielen ineinander. Um die einzelnen Elemente fugendicht zusammenzufügen, verwenden Sie ggf. ein Schlagholz und Hammer. Ein einfacher Trick zum Ausmessen der Dielen ist das Umdrehen der Elemente bis sie an der Wand anstoßen und dann die Kürzung bis zum vorletzten Element mit einem Bleistift kennzeichnen. Vergessen Sie bitte dabei nicht die benötigte Dehnungsfuge von ca. 1,0 – 1,5 cm. Bei nicht rechtwinklig verlaufenden Wänden werden die Dielen mit einer Stichsäge entsprechend dem Wandverlauf zugeschnitten. Legen Sie diese drei Reihen frei im Raum aus und passen diese ggf. an den Wandverlauf an. Verlegen Sie nun die ersten drei Parkettreihen und fixieren Sie diese mit Abstandshalter an der Wand. Halten Sie zu allen angrenzenden Bauelementen mind. 10 mm Abstand. Sie verhindern dadurch Spannungen beim Arbeiten des Holzes, was zu Aufwölbungen führen kann.
Bei Landhausdielen mit einer Nut / Feder Verbindung tragen Sie den Holzleim an der oberen Federseite des schon liegenden Elements auf. Das nächste Element mit leichtem Druck in die Nut / Feder Verbindung schieben. Entfernen Sie überschüssigen Leim bitte sofort mit einem feuchten Baumwolltuch. Manchmal hilft es auch, überschüssigen Leim erst antrocknen zu lassen und dann zu entfernen.
5.2 Die folgenden Parkettreihen verlegen
Beim Verlegen achten Sie immer darauf, dass der Versatz von Diele zu Diele im Vergleich zur Vorgänger- und Nachfolgereihe der doppelten Dielenbreite entspricht. Das Reststück einer Reihe kann, soweit noch lang genug, als Anfangselement der nächsten Reihe eingesetzt werden. Bevor Sie ein Element verlegen, wird auf eine homogene Verteilung des Farbspiels und der Längen geachtet. Dielen mit eventuellen Materialfehlern werden aussortiert oder als Zuschnitt verwendet. Bereits verlegte Elemente mit sichtbaren Materialfehlern sind von Reklamationen ausgeschlossen. Bei der schwimmenden Verlegung dürfen die Raummaße max. 9 m ohne Dehnungsfuge betragen. Bei größeren Räumen ist das vollflächige Verkleben von Vorteil. Bei Türen planen Sie eine Dehnungsfuge ein, die Sie im Anschluss mit einer Übergangsschiene wieder verdecken.
5.3 Verlegung um Türrahmen und Heizungsrohre
Türrahmen: Sie haben entweder die Wahl, mit einer Säge die Türzargen zu kürzen, so dass der Parkettboden unter den Türrahmen geschoben werden kann, oder die Parkettelemente anzupassen. Die Dehnungsfuge wird im Anschluss mit Holzsilikon wieder verschlossen. So kann das Parkett auch an dieser Stelle arbeiten, ohne dass die Optik darunter leidet.
Heizungsrohre: Kennzeichnen Sie die Position des Rohres auf der entsprechenden Diele. Der Rohrdurchmesser wird ca. 30 mm größer im Verlegeelement herausgeschnitten. Das ausgeschnittene Stück kann im Anschluss mit Holzleim versehen und wieder eingefügt werden. Die Aussparungen können Sie mit Heizkörperrosetten im entsprechenden Holzfarbton verkleiden.
5.4 Montage der Sockelleisten
Die Auswahl der Sockelleisten orientiert sich entweder am Boden oder der Wand. Wir empfehlen zu einem echten Holzboden auch eine massive Sockelleiste. Da der dauerhafte Halt von Klicksystemen oftmals eingeschränkt ist, tendieren wir auch hier zu massiven Leisten, die mit Schrauben und Dübeln dauerhaften Halt finden. Schneiden Sie die Sockelleisten mit einer Gehrungssäge zu und befestigen Sie diese, je nach Hersteller, mit Montageclips, Montagekleber, Nägeln oder Schrauben.
6. So haben Sie lange Freude an Ihren Landhausdielen
Auch wenn Landhausdielen robust und belastbar sind, sollten sie regelmäßig gepflegt werden. Nur so tragen Sie zum Werterhalt und Optik der Dielen bei. Die Reinigung der Landhausdielen erfolgt überwiegend mit dem Staubsauger und nur gelegentlich durch nebelfeuchtes Wischen. Ist der Holzboden geölt, bietet sich die passende Holzbodenseife zum Reinigen und Pflegen an.
Tipp: Vermeiden Sie Scheuermittel und scharfe Kanten an Möbeln und Reinigungsgeräten. Tische und Stühle statten Sie mit Filzgleitern aus um Kratzer zu vermeiden. Unter Bürostühlen oder im Eingangsbereich lohnt sich eine Bodenschutzmatte. Blumentöpfe stellen Sie auf einen Rollwagen und nicht direkt auf den Parkettboden.